Hauptbereich
Hauptort Eberhardzell
Lage: liegt im südlichen Teil des Landkreises Biberach
Zu Eberhardzell gehören: Awengen, Weiler, Boflitz, Kappel, Krummen, Ritzenweiler, Hedelberg, Dietenwengen, Oberhornstolz
Einwohner: 2.451 (Stand 31.12.2023)
Bürgermeister:
Guntram Grabherr
Telefonnummer: 07355 9300-0
Infrastrktur:
- Freiwillige Feuerwehr
- 7-gruppiger Kindergarten
- Grund- und Hauptschule
- Spielplätze
- Hallenbad
- Turn- und Festhalle
- Sport- und Tennisplätze
- Seniorenzentrum
- Arztpraxen
- Zahnarztpraxis
- Apotheke
- Bäckerei, Metzgerei, Lebensmittelgeschäft
- Tankstelle
- Bankfilialen
Das Ortswappen
Im Schild wird seit 1981 ein schreitender Löwe als Symbol der Zugehörigkeit zum Herrschaftsgebiet Waldburg geführt, zuvor waren es drei schräg übereinander angebrachte silberne Muscheln.
Die Farben des Wappen weisen auf Österreich hin.
Sehenswertes
Barockes Rathaus:
Das sicherlich herausragendste Gebäude in der Gemeinde ist das 1746 - 1747 von Abt Siard Frick von der Prämonstratenser-Reichsabtei Schussenried als Sommersitz erbaute heutige Rathaus von Eberhardzell samt der benachbarten Zehntscheuer und dem Margarethenhaus. Es gehört zu den Erstlingswerken des Jakob Emele, der vom Maurer zum Schussenrieder Stiftsbaumeister aufstieg und in Oberschwaben weitere bedeutende Bauwerke schuf wie das Kloster Schussenried, das Tettnanger Schloss oder die Pfarrkirchen von Muttensweiler und Otterswang. Die Stuckdecken und deren Bemalung stammen von Franz Xaver Forchner. Das damalige Pfarrhaus wurde 1984 von der Gemeinde erworben und unter denkmalrechtlichen Gesichtspunkten aufwändig restauriert.
Während der Ziegelboden aus der Bauzeit stammt, mussten die Türblätter und die Ölgemälde über den Türen des Obergeschosses nachgebildet werden, da sie früher übermalt wurden. Die Farbenpracht, die Verzierungen und die Bemalungen steigern sich hierbei vom Erdgeschoss zum Obergeschoss, um die Stellung der seinerzeit hier sich aufhaltenden Personen zu zeigen. Im Gebäude sind mehrere Gemälde ehemaliger Äbte und Herren der Bauzeit ausgestellt, die leihweise die Landesstiftung „Schlösser und Burgen“ Baden-Württemberg überlassen hat. Das neue Rathaus ist durch seine architektonische Gliederung, reichen Stuckdecken und bemalten Türen ein bedeutendes Zeugnis der barocken Bauepoche. Es steht deshalb zusammen mit dem Gesamtkomplex des ehemaligen Pfarrhofs unter Denkmalschutz. Seit 1992 ist darin die Gemeindeverwaltung untergebracht. Das Gebäude kann zu den Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung besichtigt werden.
Pfarrkirche St. Maria Mater Dolorosa:
Die mutige Verbindung zwischen Barock und Moderne bei der Eberhardzeller Pfarrkirche hat schon viele Besucher verwundert. Während das Äußere der Kirche, insbesondere wegen seines hochaufragenden Dachs, gewöhnungsbedürftig ist, hat es der Friedrichshafener Architekt Schlichte im Innern geschafft, den barocken Chorraum samt Hochaltar mit einem modernen Querschiff zu verbinden.
Ein Münzfund deutet auf den ersten Kirchbau im 10.Jahrhundert hin. Im 12.,14.,16.und 18. Jahrhundert erfuhr die Kirche weitere Umbauten, bevor sie in den Jahren 1968-1972 (nach einem Brand) ihre jetzige Gestalt annahm. In Chor der Kirche befindet sich das Rittergrabmal Victor von Neidecks (verst. 20.12.1502). Sehenswert ist insbesondere der frühbarocke Hochalter sowie die Seitenaltäre aus dem 17.und 18.Jhdt. Die frühere Form der Barockkirche wird in einem Modell im hinteren Bereich des Kirchenschiffs gezeigt.
Eberhardzeller Fasnet – Bach-nab-Fahrt:
In der oberschwäbischen Fasnet hat sich Eberhardzell durch seine originelle Bach-nab-Fahrt einen besonderen Namen gemacht, obwohl die Idee eigentlich aus der Schwarzwald-Stadt Schramberg stammt und von dem gebürtigen und in Eberhardzell praktizierenden Arzt Dr.Pieper importiert wurde. Wie es sich bei der Fasnet gehört, werden durch diese gestalteten Flöße Begebenheiten im Dorf und in der Politik oder sonstige Themen glossiert und auf die Schippe genommen. Während in Schramberg der doch teilweise unruhige Bachlauf eine Herausforderung darstellt, ist es auf der Umlach in Eberhardzell eine Brücke, die die meist männlichen Fährleute zu ordentlichen Verrenkungen und die Floßaufbauten zu ausgeklügelten Klappmechanismen nötigt.